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Niklas Delacroix: Wächter des Körpers
Öl auf Leinwand, 180 x 120 cm
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Niklas Delacroix
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1973
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Studium Kunst, HfbK. Hamburg
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1974
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PCA, Proejkte, Concepte, Aktionen. Walter Aue, Berlin
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1976
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Elemente, Strukturen, Räume. Kunstverein Hamburg
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1977
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Studium der Philosophie, LMU München
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1979
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Bett, Betty Pearson Gallery N.Y.
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1980
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Kunstkritiker (Zeit, Kunstforum...)
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1982
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Eros(mit Botero und Bellmer), Kunstzentrum Hamburg
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1982
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Gastprofessor, Kunstakad. Karlsruhe, Malklasse,
(Elementare Ausdrucksformen im Experiment)
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1983
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Strategien der Entwaffnung, Kunstakad. Karlsruhe
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1987
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Form Mensch, (Immend., Lüpertz, Disler), Galerie Kampl
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1987
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Wächter des Körpers, Galerie 13, Freising
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1990
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Wächter..., Städt. Kunsthalle Lothringerstr. München
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1991
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Kontrollierter Rausch. Aktion, Gare de l'Est, Paris
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1994
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Geistfleisch, Kornhaus-Galerie Ulm
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1995
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Form Mensch, Galerie art contact, Karlsruhe
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1996
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Form Mensch, Galerie Gildewart, Osnabrück
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1996
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Formseele, Museum Uetersen, (Langes Tannen)
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1998
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Berliner Mauer, Neuer Münchner Kunstverein
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1999
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Alle Kunstvereine dieser Welt, nmkv.
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2000
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go east! (Flucht und Heil), nmkv.
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2001
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Gründung Kunst gegen Gewalt
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2002
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Lebensborn- Eine Jugend mit Onkel Adi, nmkv.
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2003
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Der Künstler als armer Hund, nmkv.
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2005
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american journey, nmkv.
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2006
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no go area (mit Beuys, Cage, Immendorff, Richter), nmkv
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2007
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Bildesser, Bildträger, nmkv.
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2009
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AssemPlage, Strand des Künstlers, nmkv.
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2010
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Ganz normale Mörder, Altes Gefängnis Freising
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2011
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Schieß dir dein Bild!, Kunstzentrum Nymphenburg
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2012
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go no go area, open art, Otto-Galerie
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2014
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Horsti Seehofer: Mein Kampf. (40 Künstlerbücher)
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2014
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Jesus-Yoga
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Delacroix: Hauptsach mir san Hund
Allen Künstlem gemeinsam ist die Erkenntnis, dass Kunst ökonomisch geprägt ist, wie auch die Ökonomie kulturell bestimmt. Sie betreiben Grundlagenforschung ohne festes Ziel, getragen von Lust und Neugier, der kaum entschlüsselten menschlichen Natur näher zu kornrnen: Durch Reflexion die Lähmung des Einzelnen gegenüber der Autorität verbürgter Kompetenzen aufheben. Neueste biophysikalische Forschung der Komplexitätstheorie sieht die Thermodynamik unserer Ressourcen, Kunst, Großzügigkeit, Mitgefühl- als Motor gesellschaftlicher Emeuerung. Die Tiefe von Ideen wird sogar als Sigrnal der sexuellen Selektion gewertet. (Tor Norretranders: Homo Generosus. Warum wir Schönes lieben und Gutes tun. Rowohlt 2004). We made this world, we can make it better. singt Patty Smith. Du bist Holocaust. Aber du bist auch Gott.
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Openart 2012 - NIKLAS DELACROIX
12.09.2012 bis 28.09.2012 ?GO NO GO AREA?
Gefährliche Orte. Blinde Flecken auf unserer Seele.Diese Ausstellung umfasst Positionen Zeitgenössischer Kunst, die gesellschaftliche Probleme in den Blick nehmen, aber auch das eigene Werk nach Form und Stil, nach Geschmack und Vorurteil kritisch befragen.
Herbert Achternbusch, der große Einzelgänger. Maler, Dichter, Filmer: Kunst ist Kontern.? Ich bin Rassist gegen Bayern Bin Heimatverfriebener. Diese betrügerische Tüchtigkeit! Beschissene Einheitsfront! Fröhlicher Hohn. Nichts als Verkleidung Kampf und Strategie und keine Gnade: Wie sollten sich diese Kerle jemals ändern?
Joseph Beuys Jeder Mensch ein Künstler! wollte kein Volk der Pinselschwinger. Vielmehr sollte- jeder in seinem Bereich- einen kleinen, eigenen, neuen Aspekt für das Ganze liefern. Hier seine DDR- Einkaufslisten sowie die Holzkiste Intuition: Unsere freiheitlliche, individuelle Kraft nicht blockieren, sondem als spirituell-emotionale Bildung nutzen. (Wer nicht mitdenkt, fliegt raus).
Niklas Delacroix sieht sein Tun als Fortsetzung des Denkens mit anderen, freieren Mitteln. Er beruft sich vergnügt auf den Soziologen Bourdieu, der unsere hierarchischen Riten aufs Kom nimmt? Das Opfer seines Mangels an schulisch verbrieften Wissen kennt nicht das von den Diplomen verliehene Recht, nicht Bescheid zu wissen. Gegen die sozial und materiell beschränkte Realität setzt D. seine Strategie der Entspannung: KANNIX- BINNIX- HAPNIX - Naivittät fordert Deutung heraus.
Jörg lmmendortf, der Beuys- Schüler, der kritische Schul- und engagierte Akademie-Lehrer. Sein selbstironischer Bildtitel Hört auf zu malen! Weiter heißt es: Gegen eine Malerei der Beliebigkeit Das eigene Talent überwinden Sich und die Welt in Frage stellen Die Sprunglatte muss höher gelegt werden!
Gerhard Richter begibt sich mit seinen RAF- Portraits (jetzt in USA) auf schwieriges Terrain. Auf der Suche nach Objektivität baut er wie jeder gute Philosoph den Widerspruch gleich mit ein. Auf die nüchterne Analyse das emphatische Ausagieren. Beides ist hier sichtbar in der spontan-elementaren Telefonzeichnung. Der Künstler als schräger Vogel.
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Niklas Delacroix:
Ganz normale Mörder
(Schieß dir dein Bild!)
Nach 23 Jahren, damals Galerie 13, SZ siehe unten, ist Niklas Delacroix zurück in Freising: jetzt im Alten Freisinger Gefängnis, Obere Domberggasse 16. 3.6.2010
Künstler und Verbrecher, beide am Rande der Gesellschaft: Was vereint sie? Die Kraft der Freiheit, die gemeinsame schöpferische Energie?
Unsere Bankologen, die Terroristen mit der "Waffe Geld" lassen uns die Grundlagen unserer Existenz befragen. Was wollen wir und was brauchen wir, ohne in symbolisches Handeln zu flüchten, ohne uns zu Zahlen und Ziffern zu degradieren?
Sollen wir zurück zum Ursprung der Wertschöpfung, nämlich zu Kunst und Bildung (Beuys), zum Spiel, zu lustvoll - freiem Lernen, zu mitmenschlicher Teilnahme?
Niklas Delacroix bewegt sich in seinem Werk zwischen den Polen von Plan und Impuls, Normierung und Veränderung. Gerade im Kontext von Privat und Öffentlich versucht Delacroix alte Rezeptionsmuster aufzubrechen und auch Gesellschaftsprobleme, wie etwa Gewalt, in den Fokus zu nehmen. So definiert er, oft in lustigen, satirischen Bezügen die Gestaltung von gesellschaftlichen Prozessen neu. Delacroix' Retro-Speck-Tiefe, (viel Speck und viel Tiefe), mal ironisch-verhalten, dann magisch-poetisch, ist stets zwingend erhellend.
Prof. Dr. Wieland Schmied
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Niklas Delacroix: Wächter des Körpers; 2009 Öl auf Leinwand, 180 x 120 cm
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Schiess dir dein Bild!
Amoklauf... Massenmord... Delacroix' Foto/Text-Recherchen und Inszenierungen zielen -über das offen Sichtliche hinaus- auf gesellschaftliche Fragen in ihren vielfältigen Konnotationen. Sie untersuchen das Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft, von Freiheit und Macht.
Delacroix' Versuchsanordnungen lenken den Blick auf die Umbrüche unseres Jahrhunderts. ´Unsagbares´ Leid, verleugnet und verdrängt, will benannt werden.
Nur in Rekonstruktion, in Trauer und Erinnern, wird das Trauma ´bearbeitet´ und aufgelöst. Delacroix kommt es darauf an, die Mechanik von Gewalt, ihre prozessualen Funktionen aufzudecken. Wie wäre Verhaltenszwängen, Konditionierungen von Aggression, also Konformismus und seiner Einübung, zu begegnen?
Welche Formen des Gedenkens wären geeignet, den "sozialen Organismus als Lebewesen" (Beuys), Solidarität und Gemeinschaft zu befördern?
Radikal demokratische Selbstbestimmung mündet in Selbsterfindung.
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