KUNST GEGEN GEWALT
Bin nix-kann nix-hap nix und ich nix weiß. (siehe auch Interview Delacroix:´Der Künstler erweckt das tote Bild zum Leben´ (DIE ZEIT Nr. 49-3.12.1982).Konkrete Übungen der Ent-Spannung step-by-step:- Wir malen spielerisch unsere Ängste, Bedrohungen und Konflikte. - Wir imaginieren unsere Wünsche, Träume, Ziele, Sehnsüchte- und gewinnen ein Bild neuer Stärken, Verständigung bis hin zum Mitleid.- Wir malen unser Selbstporträt, als Held, Idol, auch als Feind... unser Wappen- und sprechen mit dem Bild, erweitern unser Welt-Bild.- Wir fantasieren auf nassen Papieren, zerknüllen und ent-decken neue Zusammenhänge und Verbindungen, neue Verhaltensmuster.- Wir reißen Zeitungsfetzen aus (Collage) und lassen die Figuren sprechen, -lockern eigene Fixierungen und Verhärtungen...Reden wir statt vom Sinn des Lebens lieber vom Sinn des Er-lebens. Kurz: Etablieren wir das Toleranzmodell Kunst! Auf dem Papier können wir alles: Hassen, lieben, ja morden. Alles straf-frei (und ohne dick zu werden). Frühe Gefühle ernst nehmen und respektieren (d.h. auch Fehler zulassen) fördert eigenes Denken: Die Ent-Deckung des autonomen Menschen, der sich angenommen, aufgehoben fühlt und... Aggressionen nicht erst aufkommen lässt. Gemeint ist schöpferisches Handeln nicht als Schmuck- und Formfrage, sondern als Mitgestaltung der Gesellschaft. Sozialisation statt Re-Sozialisation. Denn Kunst postuliert nicht ein einziges Welt-Bild, sondern das Grundvertrauen in die eigene emotionale Stärke: wer stark ist kann auch schwach sein. Wer gewinnt, darf auch mal verlieren.
Wer kon-struktiv sein kann, muss nicht de-struktiv sein. Langfristig muss die zentrale Forderung sogar lauten: Schaffen wir endlich das ausgrenzende Zwangssystem der Zensuren ab! Der kleine Galileo G. bekam lauter Sechsen und flog von der Schule, nur weil er frech behauptete: Die Erde ist keine Scheibe. Ebenso der kleine Giordano B., weil er behauptete: Die Erde dreht sich. Ihm wurde ganz warm uns Herz.400 Jahre später gibt?s keine Scheiterhaufen mehr, nicht mal Prügelstrafe. Die Mittel der De-Motivation, der Ausgrenzung sind subtiler, aber nicht weniger stark. Wir haben keine Noten zu verteilen (ausser Musiknoten). Das ist ungehörig. Vereinbarungsbegriffe sind nicht zu beurteilen. ( Wir wären in guter Gesellschaft z.B. von Albert Einstein, Bertrand Russel, Aldous Huxley bis Monika Hohlmeier...) Belohnung ist etwas für Affen im Zirkus. Aber mit Bananen lassen sich unsere Kinder nicht mehr disziplinieren, warum auch! Denn das letzte Zeugnis dürfen wir und selber schreiben- oder sollen wir den obersten Direktor anrufen, den von ganz oben ? In die Ecke und schämt Euch!
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