Delacroix

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Delacroix´ irritierend authentischer Eingriff inmitten Berlins suggeriert dokumentarischen Charakter. Der Prozess der Besetzung, der Überwindung, muss jedoch nicht als direkte Analogie zu Grenzüberschreitung und Wiedervereinigung gesehen werden. Seine Versuchsanordnungen (wie virago, München 1972, Bett , New York 1973, Gare de L´est, Paris 1974) scheinen generell darauf aus, allgemeine Erfahrungen und Verhaltensweisen von Ordnung und Macht, von Herrschaft und Gewalt zu untersuchen:

Wie wird Aggression konditioniert? Sind überlieferte mimetische Komponenten im Spiel, Zeichen, Gebärden, Symbole? Sind wir durch Zeitausdruck und Geschmack gehindert und gefangen?

Gibt es gar genetisch bedingte evolutionsbiologische Zusammenhänge? D. verfolgt über Politkritik hinaus ein aufklärerisches Ziel, wie nämlich Verhaltenszwängen zu begegnen sei. Kollektives Gedächtnis gründet auf Sprache und Bilder. Und ihre Deutung.

Heißt das nicht, wie es für den guten Philosophen gilt, das Andere, den Gegensatz gleich mit einbeziehen, um in der Spannung von offiziell und dissident, von oben und underground, im Sinne des großen Nikolaus Cusanus zu einer Dialektik der Differenzen zu kommen? (Weine im Glück, sei froh in der Trauer?)

Gerade im Blick auf New Yorks 9/11, im Kampf herrschender Ideologien (zwischen Kopftuch und Kreuz) müssen wir uns unserem eigenen Unaufgelöstem, unserem Trauma stellen.

Sind wir bereit die Trennung und Abspaltung von uns selbst zu sehen, vom inneren Kinde, unserem emotionalen Kosmos? Die Grenze ist im Kopf.
Sie will den Unterdrückungsmechanismus unseres kulturellen Gedächnisses reproduzieren, will glätten, beschönigen.

Aber erst, wenn wir den Konflikt mit dem Anderen als den Konflikt in uns selbst erkennen, können wir ihn produktiv machen.

TÜREN RAUS! Wäre das ein griffiger Slogan zu Überwindung feindlicher Erstarrung? Er stößt die Frage auf, wie wir als Nomaden zwischen Inklusion und Exklusion (Weibel) zur emotionalen Stärkung unserer geistigen Kontinente gelangen, zur Entdeckung der weißen Flecken unserer inneren Landkarte. Herrschaftsstrukturen der Unterwerfung folgt das Entwerfen. Nationale Außenpolitik wird Weltinnenpolitik. Radikaldemokratische Selbstbestimmung mündet in Selbsterfidnung. Selbsterfindung wiederum stiftet als Lebenskunst schließlich planetarische Gemeinschaft.     
                                       

Peter M. Buergel (Dank an Sophie Calle und Allan Sekula)

Delacroix´

Delacroix´

Mauer ist kein Ding. Sondern tun. Nicht Er,
nicht Sie, sondern Es.
Symbol für den ganzen Zusammenhang.

Geh hinein. Das Fenster nach innen.
Wo das Selbst das Nicht-Selbst trifft.
Es findet dich. Nenn es Gott oder Tao.

Delacroix´

Delacroix´

Du hast keine Wahl. Das Zentrum bist du. Labe dich an den Labien der Per-Speck-Tiefe

Das wird aus der Faust die zur Hand wird.
Wir genetischen Futuristen. Erinner dich an
die Zukunft. Sie ist nur noch nicht definiert.

Delacroix´

Delacroix´

DAS BIN ICH. Verbale Mauern führen uns durch unser tägliches Wirklichkeits-Labyrinth der Fiktion.

Wir erschaffen Welt, wenn wir von ihr sprechen. Ekstatisch, wolkig, offen. Sein und Nichts.

Delacroix´
Delacroix´

Gefangener unseres Systems: Flieg! Engel gibts. Über Berlin. (Wenn man Wim Wenders glauben darf).

Am Ende das weisse Licht. Du wirst sehen.
Die größte Erfahrung. Glück?

Delacroix´

Wir mauern. Die Mauer ist in dir. Die Mauer ist dein Vater. Wir sind gefangen durch Big Daddy.

 


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